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<title>TInCAP – ein interdisziplinäres Korpus zu Ambiguitätsphänomenen</title>
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<affiliation>Universität Tübingen, Deutschland/ Universität Stuttgart, Deutschland</affiliation>
<email>jutta.hartmann@uni-tuebingen.de</email>
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<surname>Sauter</surname>
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<affiliation>Universität Tübingen, Deutschland</affiliation>
<email>corinna.sauter@uni-tuebingen.de</email>
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<surname>Schole</surname>
<forename>Gesa</forename>
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<affiliation>Universität Tübingen, Deutschland</affiliation>
<email>gesa.schole@uni-tuebingen.de</email>
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<surname>Wagner</surname>
<forename>Wiltrud</forename>
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<affiliation>Universität Tübingen, Deutschland</affiliation>
<email>wiltrud.wagner@uni-tuebingen.de</email>
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<affiliation>DAASI International</affiliation>
<email>peter.gietz@daasi.de</email>
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<affiliation>Universität Tübingen, Deutschland</affiliation>
<email>susanne.winkler@uni-tuebingen.de</email>
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<date>2016-01-08T13:54:00Z</date>
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<publisher>Elisabeth Burr, Universität Leipzig</publisher>
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<addrLine>Beethovenstr. 15</addrLine>
<addrLine>04107 Leipzig</addrLine>
<addrLine>Deutschland</addrLine>
<addrLine>Elisabeth Burr</addrLine>
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<term>Poster</term>
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<term>Ambiguität</term>
<term>Korpus</term>
<term>interdisziplinäre Annotation</term>
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<term>Sammlung</term>
<term>Programmierung</term>
<term>Beziehungsanalyse</term>
<term>Annotieren</term>
<term>Archivierung</term>
<term>Veröffentlichung</term>
<term>Webentwicklung</term>
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<term>Sprache</term>
<term>Literatur</term>
<term>Metadaten</term>
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<term>Software</term>
<term>Text</term>
<term>Video</term>
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<p>Ambiguitäten allerorten: Ambiguität ist ein integraler Bestandteil menschlicher
Kommunikation. Sie kann unbeabsichtigt produziert werden, wie in (1a), oder zu
strategischen Zwecken eingesetzt werden, z. B. für komische Effekte wie in (1b). </p>
<p>1a. William isn’t drinking because he’s unhappy (vgl. Hirschberger / Avesani
1997).</p>
<p>1b. …men who can sheer sheep and women with long hair… (vgl. Cutting from BBC News
Website).</p>
<p>Ambiguität findet sich vornehmlich in sprachlichen Ausdrücken, kann jedoch auch in
der Interaktion mit Bildern oder in Bildern selbst zu finden sein, sowie auf
nicht-sprachliche Kommunikation übertragen werden. Daher eröffnet das Thema
Ambiguität ein interdisziplinäres Forschungsfeld, an dem neben Sprach- und
Literaturwissenschaft auch Rhetorik, Psychologie, Theologie, Rechtswissenschaft und
Medienwissenschaften größtes Interesse bekunden (siehe beispielsweise Klein /
Winkler 2010; Winkler 2015).</p>
<p>Das Datenbankprojekt TInCAP (Tübingen Interdisciplinary Corpus of Ambiguity Phenomena), das im Rahmen des interdisziplinären Graduiertenkollegs 1808 „Ambiguität: Produktion und Rezeption“ entsteht, zielt darauf ab, Belege von Ambiguität verschiedener Provenienz zu sammeln und diese interdisziplinär zu annotieren und nachhaltig zu speichern. Dabei stehen drei Ziele im Vordergrund: (a) die interdisziplinäre Auseinandersetzung mit dem Thema Ambiguität durch die Erstellung eines gemeinsamen Annotationsschemas, (b) die Nachhaltigkeit der gesammelten Daten und (c) die Zugänglichkeit der Datensammlung für die nationale und internationale Forschungsgemeinschaft.</p>
<p>
<hi rend="bold">ANNOTATION.</hi> Jeder Beleg zur Ambiguität kann interdisziplinär im
Hinblick auf fünf verschiedene Aspekte annotiert werden. Die (i) Kommunikationsebene
legt fest auf welcher Ebene die Ambiguität in der Kommunikation eine Rolle spielt,
beispielsweise auf der Ebene der fiktiven Charaktere vs. Erzähler-Leser vs. konkrete
Kommunikation. Wir unterscheiden außerdem (ii) zwischen strategischem vs.
nicht-strategischem Einsatz der Ambiguität in Produktion und Rezeption. Darüber
hinaus wird (iii) sowohl die Ebene des Auslösers der Ambiguität (z. B. auf
Wortebene, Phrasenebene etc.) annotiert als auch ihre Reichweite, d. h. bis zu
welcher Ebene sie für die Interpretation relevant ist. Als weiteren Punkt
kennzeichnet (iv) eine qualitative Annotation wie sich die unterschiedlichen
Lesarten zueinander verhalten: Sind sie voneinander abgeleitet oder komplett
unabhängig? Spielt Vagheit eine Rolle? Nicht zuletzt sieht die Datenbank die
Möglichkeit vor, (v) disziplininterne Begrifflichkeiten zur Beschreibung des
behandelten Phänomens zu verwenden. Dieses interdisziplinär erarbeitete und
anwendbare Schema erlaubt es uns langfristig Korrelationen in den Daten zu finden,
die über die unterschiedlichen Modi (unterschiedliche Typen von Ambiguität in
unterschiedlichen Texttypen / Bildern) hinweg gelten, sodass wir damit ein genuin
interdisziplinäres Forschungsergebnis erreichen können. </p>
<p>
<hi rend="bold">NACHHALTIGKEIT.</hi> Ein wichtiges Ziel der Datenbank ist es, die gesammelten Daten langfristig und nachhaltig zu speichern. Dazu haben wir ein XML-Schema entwickelt, das weitestgehend TEI-konform [5] ist. Diese XML-Dateien können im Rahmen der universitären Infrastruktur langfristig gespeichert, katalogisiert und zugänglich gemacht werden. Bei Video-, Audio- und Bilddateien halten wir uns an die üblichen Standards für nachhaltige Datenformate.
</p>
<p>
<hi rend="bold">INTERFACE.</hi> Für die aktive Arbeitsphase mit der Datenbank im
Rahmen des GRK 1808 und für die Zugänglichkeit für die (inter)nationale
Forschergemeinschaft haben wir eine Datenbankanwendung spezifiziert, die von einem
externen Dienstleister implementiert wird. Dabei setzen wir auf die
objektorientierte hierarchische Datenbanktechnologie LDAP (vgl. Zeilenga 2006), die
bereits im BMBF-Projekt RiR eingesetzt wurde. So lässt sich nicht nur die
XML-Hierarchie bestens abbilden, sondern es wird auch eine sichere und feingranulare
Zugriffskontrolle ermöglicht. Mittels einer entsprechend angepassten
Synchronisierungssoftware konnte die Datenbank während der XML-Erfassungsphase
ständig aktualisiert werden. Eine webbasierte Benutzeroberfläche ermöglicht u.a.
komplexe Suchen in den verschiedenen Hierarchieebenen, wobei mehrere Einträge in der
Hierarchie (also z. B. ein Haupteintrag sowie mehrere Annotationseinträge und
bibliographische Einträge) als ein virtueller Eintrag zusammengezogen werden. Über
die Benutzeroberfläche können neue Einträge erstellt und vorhandene Einträge
modifiziert werden, wobei die Zugriffskontrolle erlaubt, auch nur Teile eines
solchen virtuellen Eintrags sichtbar/bearbeitbar zu machen. Gleichzeitig erlaubt der
Export einzelner bzw. aller Datensätze, im XML-Format die Nachhaltigkeit der
eingegebenen Daten auch über einen längeren Zeitraum hinweg sicherzustellen. </p>
<p>Damit zeigt das Datenbankprojekt, wie sich interdisziplinäre inhaltliche Arbeit innovativ mit den Zielen der Nachhaltigkeit verknüpfen lässt, ohne die Benutzerfreundlichkeit in der aktiven Arbeitsphase zu vernachlässigen.</p>
</body>
<back>
<div type="bibliogr">
<listBibl>
<head>Bibliographie</head>
<bibl>Cutting from BBC News Website, quoted BBC 4, Friday Night Comedy, the News
Quiz, Series 82, Episode 2; Broadcasted: 15.Nov 2013.</bibl>
<bibl>
<hi rend="bold">Hirschberg, Julia / Avesani, Cinzia</hi> (1997): „The role
of prosody in disambiguating potentially ambiguous utterances in English and
Italian“, in: Botinis, Antonis / Kouroupetroglou, Georgios / Carayannis,
George (eds.): <hi rend="italic">Intonation</hi>. Theory, Models and
Applications 189–192. </bibl>
<bibl>
<hi rend="bold">Klein, Wolfgang / Winkler, Susanne</hi> (eds.) (2010): <hi
rend="italic">Ambiguität</hi>. Zeitschrift für Literaturwissenschaft und
Linguistik 40, 158. Stuttgart: Metzler. </bibl>
<bibl>
<hi rend="bold">RiR</hi> (2012-2015): <hi rend="italic">Relationen im
Raum</hi><ref
target="http://www.steinheim-institut.de/wiki/index.php/RiR">
http://www.steinheim-institut.de/wiki/index.php/RiR</ref> [letzter
Zugriff 15. Februar 2016]. </bibl>
<bibl>
<hi rend="bold">TEI Consortium</hi> (eds.): <hi rend="italic">Guidelines
for Electronic Text Encoding and Interchange</hi>
<ref target="http://www.tei-c.org/P5/">http://www.tei-c.org/P5/</ref>
[letzter Zugriff 15. Februar 2016]. </bibl>
<bibl>
<hi rend="bold">Winkler, Susanne </hi>(ed.) (2015): <hi rend="italic"
>Ambiguity</hi>. Language and Communication. Berlin / New York: de
Gruyter. </bibl>
<bibl>
<hi rend="bold">Zeilenga, Kurt</hi> (2006): <hi rend="italic">Lightweight
Directory Access Protocol (LDAP)</hi>. Directory Information Models,
IETF RFC 4512, June 2006. </bibl>
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